Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/orzalaga-77630/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=6497490">Julio César Velásquez Mejía</a> auf <a href="https://pixabay.com/de//?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=6497490">Pixabay</a>
Das Problem ist inzwischen allseits bekannt: Der eigene Hausarzt geht in den Ruhestand und früher hätte einfach ein neuer Arzt die Praxis samt Patienten übernommen. Heute hingegen müssen viele Praxen schließen, da sich keine Nachfolger finden lassen. Dies führt dazu, dass Hunderte von Patienten plötzlich ohne Hausarzt dastehen. Als Bürgerbüro versuchen wir, so gut wie möglich zu unterstützen, stoßen dabei aber oft an unsere Grenzen. Aus diesem Grund haben die Abgeordneten Danny Freymark und Prof. Martin Pätzold eine schriftliche Anfrage an den Berliner Senat gestellt, um Klarheit über die aktuelle Situation zu erhalten.
Seit 2020 sind die Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf in einem gemeinsamen Planungsbereich zusammengefasst. Dadurch hat der Senat die Möglichkeit, geeignete Standorte für neue Hausarztpraxen gezielter auszuwählen. Seit 2019 wurden bereits 26 neue Versorgungszentren und Arztpraxen eröffnet. Dies hat dazu beigetragen, die durchschnittliche Anzahl der Patienten pro Praxis deutlich zu reduzieren. Zusätzlich bietet der Senat finanzielle Förderungen für Ärzte, die sich in der Region niederlassen möchten. Gefördert werden sowohl Neugründungen und Praxisübernahmen als auch die Errichtung von Zweigstellen und die Anstellung neuer Hausärzte. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin vergibt darüber hinaus Stipendien an Medizinstudierende, die sich im geförderten Gebiet niederlassen wollen.
Trotz dieser umfangreichen Fördermaßnahmen gilt Lichtenberg für junge Ärzte nach wie vor als wenig attraktiv. Einen spezifischen Grund nennt der Senat nicht, jedoch ist es kein Geheimnis, dass viele Ärzte lieber privatversicherte Patienten betreuen, da diese höhere Einnahmen generieren. Die wenigen Mediziner, die sich dennoch für die Region entscheiden, arbeiten hart, um die Belastung durch eine hohe Patientenzahl zu bewältigen.
Konkrete Lösungen sind derzeit rar. Allerdings erweist sich das Konzept der von der Kassenärztlichen Vereinigung betriebenen Praxen als vielversprechend. Ein Beispiel ist die Praxis am Prerower Platz, zu der wir schon viele Bürer vermitteln konnten. Das Modell ist simpel: Normalerweise leiten Ärzte ihre Praxen eigenverantwortlich, einschließlich des Personalmanagements und der Abrechnung. Da dies jedoch immer weniger Mediziner reizt, übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung diese Aufgaben und stellt die Ärzte fest an. In Hohenschönhausen wird dieses Konzept bereits erfolgreich umgesetzt. Der Senat unterstützt diese Initiative, doch ist noch offen, ob sich weitere geeignete Standorte für solche Projekte finden lassen.
Für die Abgeordneten hat dieses Thema oberste Priorität, weshalb es auch in den 10-Punkte-Plan aufgenommen wurde. Wir verfolgen die Entwicklung der Praxen, die von der Kassenärztlichen Vereinigung betrieben werden, mit großem Interesse, da wir überzeugte Befürworter dieses Konzepts sind. Gleichzeitig setzen wir uns weiterhin aktiv für die
Bekämpfung des Ärztemangels ein. Jeder Bürger hat das Recht auf eine angemessene ärztliche Versorgung, und diesem Anspruch wollen wir gerecht werden.
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Zu vollständigen schriftlichen Anfrage gelangen sie hier.
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