Wenn man an Biber denkt, verbindet man diese Tiere vielleicht mit Flüssen, Wäldern oder ländlichen Regionen. Doch in der Realität haben sich diese kleinen Nager schon längst auch in bei uns in der Stadt angesiedelt. In Berlin beispielsweise kommt es immer häufiger zu Vorfällen, bei denen Biber im Straßenverkehr angefahren werden. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, welche Maßnahmen der Bezirk zum Schutz und zur Förderung der Biberpopulation ergreift. In einer schriftlichen Anfrage haben Danny Freymark und Professor Martin Pätzold diese Themen genauer beleuchtet.
Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass es ein Artenhilfsprogramm für semiaquatische Tiere gibt – also für Arten, die sowohl im Wasser als auch an Land leben. Zu dieser Gruppe zählen neben Bibern auch Fischotter sowie bestimmte Reptilien und Vögel. Um den Schutz dieser Tiere in Berlin zu gewährleisten, wurde ein vertraglich gesicherter Biberbeauftragter eingesetzt, der als Ansprechpartner für alle Fragen zu diesem Thema dient. Die konkrete Umsetzung der Schutzmaßnahmen liegt jedoch in der Zuständigkeit der Berliner Verwaltung.
Grundsätzlich ist die Stadt jedoch kein optimaler Lebensraum für Biber. Hier sind die Tiere vermehrt Gefahren ausgesetzt, sei es durch den Straßenverkehr oder durch die Zerstörung ihres Lebensraums. Bei uns in Hohenschönhausen wurde bislang lediglich ein Biber gesichtet, und es wird nicht davon ausgegangen, dass eine flächendeckende Besiedlung bevorsteht. Dennoch wurden präventive Sicherheitsmaßnahmen ergriffen: Entlang der Hohenschönhauser Straße wurden drei kleine Leittunnel installiert, um den Bibern eine sichere Überquerung der Straße zu ermöglichen. Zudem wurden an dieser Stelle Amphibienschutzanlagen errichtet, von denen angenommen wird, dass sie regelmäßig von Bibern und Amphibien genutzt werden.
Eine weitere potenzielle Sorge ist die Beschädigung von Vegetation oder Gebäuden durch Biber, die Holz für den Bau ihrer Dämme oder als Nahrung nutzen. Die Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf geben jedoch Entwarnung: In keinem der beiden Bezirke wurden bislang nennenswerte Fraßschäden durch Biber gemeldet. Lediglich in Marzahn-Hellersdorf kam es vereinzelt zu Fällen, in denen Weiden oder andere Weichhölzer durch Biber entfernt wurden.
Die Entwicklung der Biberpopulation in unserem Bezirk beobachten die beiden Abgeordneten weiter aufmerksam. Wenn Sie stets auf dem Laufenden bleiben möchten – sei es zum Thema Biber oder zu anderen Geschehnissen in unserem Bezirk – melden Sie sich gerne für unseren kostenfreien Newsletter unter www.unser-hsh.de an.
Die vollständige schriftliche Anfrage finden sie hier.
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