
Außerhalb der Sprechzeiten von Hausarztpraxen kümmert sich der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) um die ärztliche Notfallversorgung in Berlin. Doch wie stellt der Senat diese Notfallversorgung, vor allem nachts und an Feiertagen, sicher? Immerhin kam es im September und Oktober 2024 zu Versorgungsengpässen. Näheres dazu erfuhren die Abgeordnetenhausmitglieder Danny Freymark und Martin Pätzold in der Beantwortung einer Schriftlichen Anfrage von der Senatsgesundheitsverwaltung.
Um detailliert antworten zu können, bat die Senatsverwaltung die KV um entsprechende Informationen. Der gesetzliche Auftrag der KV umfasse einen Notdienst bei dem es darum gehe, „die Patientinnen und Patienten so zu versorgen, wie es nötig ist, bis die Praxen der Regelversorgung wieder öffnen“, teilt die KV mit.
Die ärztliche Notfallversorgung, die unter der Telefonnummer 116 117 erreicht werden kann, gliedert sich in Tages-, Spät- und Nachtdienst-Varianten, teilt die KV mit. Im Tages- und Spätdienst an Werktagen sollen in der Regel jeweils sechs Fahrzeuge des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Einsatz sein, ebenso nachts von 20 bis 01 Uhr. Zwischen 01 und 06 Uhr sind es dann immer noch zwei Fahrzeuge. Ähnlich sieht es an den Wochenenden aus. In den Monaten September und Oktober 2024 konnten allerdings rund zehn Prozent dieser Dienste nicht abgedeckt werden. Im Monat November verbesserte sich die Situation wieder, sodass 95 Prozent der Dienste besetzt waren.
Für die Notfallversorgung der Berliner haben zusätzlich sonnabends und sonntags auch elf Notdienstpraxen geöffnet, zehn davon auch am Freitag. „Darüber hinaus werden über die Leitstellen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes rund um die Uhr ärztliche Beratungen angeboten“, teilt die KV mit. Im 3. Quartal 2024 wurden beispielsweise 16 555 solcher ärztlichen Beratungen durchgeführt.
In Berlin sei eine lückenlose ärztliche Notfallversorgung auch während der Nachtzeiten und an Feiertagen sichergestellt, schätzt die Senatsgesundheitsverwaltung ihrerseits ein. In lebensbedrohlichen Notfällen steht, neben den Diensten der KV, jederzeit der Notfallrettungsdienst, erreichbar unter der Notrufnummer 112, zur Verfügung. Des Weiteren gibt es insgesamt 37 Zentrale Notaufnahmen in Berliner Kliniken. Auch diese haben rund um die Uhr geöffnet.
Doch welche Vorkehrungen werden getroffen, damit sich solche Engpässe wie im September und Oktober 2024 nicht wiederholen? Dazu teilt die KV mit: „Durch die Wiederaufnahme des Einsatzes von Nichtvertragsärztinnen und -ärzten (Poolärztinnen und -ärzte) könnten zusätzliche Ressourcen geschaffen werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin arbeitet sehr intensiv daran, dies zu ermöglichen.“
Ausführliche Informationen zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung finden sich auf der Website www.kvberlin.de/fuer-patienten/anruf-116117.
Die vollständige schriftliche Anfrage finden Sie hier.
Empfehlen Sie uns!