Anders als in anderen Ortsteilen Lichtenbergs gibt es in Hohenschönhausen, Falkenberg, Wartenberg und Malchow nur vergleichsweise wenige Kultureinrichtungen und kulturelle Angebote. Hinzu kommt, dass sich aufgrund seiner sozialen Situation nicht jeder kostenpflichtige Kunst-und Kulturangebote leisten kann. Deshalb fließen immer wieder Finanzmittel des Landes Berlin in die Förderung von Kulturangeboten in den nördlichen Ortsteilen des Bezirks. Näheres dazu erfuhren wir in den Antworten auf eine Schriftliche Anfrage von uns im Abgeordnetenhaus.
Durch Mittel aus dem Haushalt der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SenKultGZ) sind in den zurückliegenden drei Jahren zwei Einrichtungen in Alt-Hohenschönhausen gefördert worden. Zum einen erhielt die Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen an der Genslerstraße 66 Fördermittel, zum anderen das Mies van der Rohe Haus an der Oberseestraße 60.
Fördermittel aus dem Landeshaushalt erhielten in den vergangenen drei Jahren außerdem fünf in bezirklicher Verantwortung betriebene Kultureinrichtungen, informiert die SenKultGZ. Diese werden zwar regulär mit bezirklichen Haushaltsmitteln finanziert, aber sie erhielten zusätzlich jeweils projektbezogene Fördermittel. Diese stammen aus Förderfonds, die die SenKultGZ initiierte, aber deren Mittel vom Bezirk ausgereicht werden.
Zu diesen Förderfons gehören:
• Fonds für Kommunale Galerien (KoGa)
• Fonds Ausstellungsvergütungen für bildende Künstlerinnen und Künstler (FABiK)
• Fonds zur Förderung von bezirklichen kulturellen Projekten im Stadtraum (BESD)
• der Bibliotheksstärkungsfonds (BSF) sowie
• der Jugendkunstschulfonds (JKSF).
Mittel aus diesen Fonds erhielten laut Senatsverwaltung das studio im Hochhaus an der Zingster Straße 25, die Galerie 100 an der Konrad-Wolf-Straße 99, die Anna-Seghers-Bibliothek am Prerower Platz 2, der Unterrichtsort Hohenschönhausen der Schostakowitsch-Musikschule an der Wustrower Straße 26 in der Vincent-van-Gogh-Schule sowie die Jugendkunstschule Lichtenberg an der Demminer Straße 4.
„Darüber hinaus wurden dem Fachbereich Kunst und Kultur sowie dem Fachbereich Museum und Geschichte des Amtes für Weiterbildung und Kultur im Bezirksamt Lichtenberg in den zurückliegenden drei Jahren Fördermittel der SenKultGZ aus dem Bezirkskulturfonds sowie dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung im Wege der Auftragswirtschaft bereitgestellt“, infoformiert die Senatsverwaltung weiter. Diese Mittel wurden seitens des Bezirks in eigener Verantwortung für Vorhaben beziehungsweise Angebote im Bezirk, so auch im Ortsteil Hohenschönhausen, als Zuwendung ausgereicht.
„Bei der kulturellen Förderung in Hohenschönhausen stehen Angebote der kulturellen Bildung und der Teilhabe für alle im Vordergrund“, heißt es aus der Senatsverwaltung zur Schwerpunktsetzung bei der Kulturförderung in der Region. „Dabei ist die Förderung des Miteinanders und von gemeinsamen kulturellen Erlebnissen, die auch inklusiven und multikulturellen Ansprüchen gerecht werden, wesentlich.“ Und weil es in den nördlichen Lichtenberger Ortsteilen nur wenige Kultureinrichtungen gibt und sich aufgrund der Sozialstruktur nicht alle Bewohner kostenpflichtige Kulturangebote leisten können, legt der Bezirk bei der Auswahl von Projekten, die eine Kulturförderung erhalten, einen Schwerpunkt auf die Region Hohenschönhausen, so die Senatsverwaltung. Den hier lebenden solle niederschwellig Kunst- und Kulturgenuss bei gleichzeitig hoher künstlerischer Qualität ermöglicht werden.
Hier gelangen Sie zur vollständigen schriftlichen Anfrage. (19 KB) Download
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